Erhöhte LDH-Werte: Bedeutung, Ursachen und Behandlung
Die Laktatdehydrogenase (LDH) ist ein wichtiges Enzym, das in fast allen Körperzellen vorkommt und eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel spielt. Erhöhte LDH-Werte im Blut deuten auf Zellschädigungen oder Gewebeschäden irgendwo im Körper hin, bei denen LDH freigesetzt wird.
Was ist LDH und wie entsteht eine Erhöhung?
LDH kommt besonders konzentriert in folgenden Organen vor:
- Leber
- Skelettmuskulatur
- Herzmuskulatur
- Nieren
- Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
Normalerweise ist nur wenig LDH im Blut zu finden. Bei Zellschäden oder Organverletzungen gelangt das Enzym jedoch ins Blut und die Werte steigen an.
LDH-Isoenzyme zur Organdiagnostik
LDH tritt in fünf verschiedenen Varianten (Isoenzyme 1-5) auf, die in unterschiedlichen Organen vorherrschen:
- LDH-1: Erhöht bei Herzschäden
- LDH-3: Anstieg bei Leber- und Lungenerkrankungen
- LDH-5: Erhöht bei Skelettmuskelschäden
Ursachen für erhöhte LDH-Werte
Bluterkrankungen
Die höchsten LDH-Werte findet man bei Bluterkrankungen:
- Hämolytische Anämie (Zerfall roter Blutkörperchen)
- Megaloblastäre Anämie (gestörte Bildung roter Blutkörperchen)
- Perniziöse Anämie (Vitamin-B12-Mangel)
- Leukämie und andere Blutkrebsarten
- Infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber)
Herzerkrankungen
Bei Herzschäden ist besonders LDH-1 erhöht:
- Herzinfarkt
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
- Herzbeutelentzündung (Perikarditis)
- Endokarditis (Herzinnenhautentzündung)
- Herzrhythmusstörungen
Lebererkrankungen
Leber- und Gallenwegsleiden führen zum Anstieg von LDH-3:
- Akute Hepatitis (Leberentzündung)
- Leberzirrhose
- Toxische Leberschädigung (z.B. durch Pilzvergiftungen)
- Lebertumoren
Muskelerkrankungen
LDH-5 steigt bei Skelettmuskelschädigungen an:
- Muskeldystrophie
- Muskelentzündungen (Myositis)
- Muskelverletzungen und Traumata
- Toxische Muskelschädigungen
Weitere Ursachen
- Lungenembolie (LDH-3 erhöht)
- Bösartige Tumoren verschiedener Organe
- Lymphome (Lymphknotenkrebs)
- Intensive körperliche Belastung
- Operative Eingriffe
Normalwerte und Diagnose
Referenzwerte
- Erwachsene: bis 250 U/l
- Kinder bis 15 Jahre: können etwas höhere Werte haben
Diagnostische Einschränkungen
Wichtige Punkte bei der Interpretation:
- LDH ist nur ein orientierender Laborwert
- Einzelne LDH-Erhöhung erlaubt keine spezifische Diagnose
- Weitere Untersuchungen sind zur Ursachenklärung erforderlich
- Fehlerhafte Blutentnahme kann zu falschen Werten führen
Behandlung erhöhter LDH-Werte
Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache, da LDH selbst kein Krankheitsbild, sondern ein Marker für Zellschäden ist:
Ursachenspezifische Therapie
- Herzerkrankungen: Kardiologische Behandlung, Medikamente, ggf. Interventionen
- Lebererkrankungen: Hepatitis-Therapie, Leberschutz, Entgiftung
- Bluterkrankungen: Hämatologische Behandlung, Vitaminsubstitution, Immuntherapie
- Tumorerkrankungen: Onkologische Therapie (Chemotherapie, Strahlentherapie, Operation)
- Muskelerkrankungen: Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente
Supportive Maßnahmen
- Schonung bei akuten Zellschäden
- Hydratation zur Unterstützung der Organfunktion
- Überwachung der Organfunktionen
- Verlaufskontrolle der LDH-Werte zur Therapieüberwachung
Prognose und Verlauf
Die Prognose hängt vollständig von der zugrundeliegenden Erkrankung ab. LDH-Werte normalisieren sich in der Regel, wenn die Ursache erfolgreich behandelt wird und keine weiteren Zellschäden auftreten. Eine regelmäßige Kontrolle der Laborwerte ist wichtig, um den Therapieerfolg zu überwachen und rechtzeitig auf Verschlechterungen reagieren zu können.
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